Auch in diesem Jahr wird der Präventionsworkshop „Tom und Lisa“ wieder in den 7. Klassen der Theodor-Heuss-Realschule und des Gymnasiums Walldorf durchgeführt.
Das Projekt, das sich insgesamt über sechs Schulstunden erstreckt, wurde von der Villa Schöpflin gGmbH, einem Zentrum für Suchtprävention, entwickelt und soll Jugendliche über die Wirkung des Alkohols und damit verbundene Gefahren aufklären.
Um interessierten Eltern die Möglichkeit zu geben, Einblicke in die dabei vermittelten Inhalte zu erhalten, boten beide Schulen am 30.01. einen gemeinsamen Informationsabend an, bei dem alle beteiligten Lehrkräfte und Mitwirkenden anwesend waren.
Sozialarbeiter und Streetworker Stefan Thorn gab als Vertreter der Fachstelle Sucht in Wiesloch Auskunft über den Aufbau der einzelnen Module, in die der Workshop unterteilt ist und konnte interessante, aufschlussreiche Episoden aus seiner langjährigen Praxis erzählen.
Daneben standen die Lehrerinnen und Organisatorinnen Adela Fehric und Jasmin Meshkati als Suchtbeauftragte der Realschule bzw. des Gymnasiums sowie die Schulsozialarbeiter Manfred Burgert und Jens Jongebloed den Eltern als Ansprechpartner zur Verfügung.
Neben den bekannten Folgen eines problematischen Alkoholkonsums drehte sich vieles um die Frage, was Eltern tun können, um Alkoholexzesse ihrer Kinder möglichst zu verhindern.
Stefan Thorn gelang es, mit seiner lebensnahen, unaufgeregten Art sehr überzeugend deutlich zu machen, dass der Einfluss der Eltern – neben dem immer wichtiger werdenden Freundeskreis – zwar begrenzt, auf lange Sicht aber doch sehr bedeutsam sei. So seien Jugendliche, deren Eltern Wert auf einen überlegten Umgang mit dem Suchtmittel legten, langfristig besser vor Abhängigkeiten geschützt als Kinder aus Elternhäusern, in denen bereits eine Suchtproblematik vorherrscht.
Auch sei es wichtig, den Jugendlichen Rückhalt zu bieten und ihnen zu versichern: „Wir sind für dich da!“ Eltern sollten wissen, dass es ein Kennzeichen der Pubertät sei, auch mal über die Stränge zu schlagen; es sei aber wichtig, den Kindern Möglichkeiten zu bieten, aus gefährlichen Situationen möglichst unversehrt herauszukommen, indem man beispielsweise anböte: „Wenn was ist, ruf‘ an, wir holen dich ab!“ Ebenso sei es unerlässlich, gesprächsbereit und interessiert zu bleiben.
Die Balance zwischen Bestrafung und Verständnis sei dabei naturgemäß schwierig, zahle sich am Ende aber aus.
Bleibt zu hoffen, dass auch die Schülerinnen und Schüler in den kommenden Wochen das geplante Projekt als so spannend finden wie die Zuhörer den einstündigen Infoabend! Sie werden jedenfalls vielen Fragestellungen ausgesetzt sein, wenn „Tom und Lisa“ in Kürze ihren 15. Geburtstag planen und dabei unweigerlich mit dem Thema Alkohol konfrontiert werden.
Dass es auch möglich sein muss, „Nein“ zu sagen, ist eines der vielen Ziele des Projekts, das Jugendliche nicht nur informieren, sondern vor allem auch befähigen soll, Risiken aufgrund ihres Hintergrundwissens abzuwägen und dann selbstbestimmt Entscheidungen treffen zu können – im besten Fall natürlich gegen die Droge Nummer 1!
von C. Puchta (Theodor-Heuss-Realschule)