Am 11.04.19 ging die letzte Aufführung der „Sklaveninsel“ unter großem Applaus zu Ende. Damit war es vollbracht: Die Theater AG der Unter- und Mittelstufe hatte ihr erstes abendfüllendes Stück auf die Beine gestellt.
Angekommen auf der Sklaveninsel sehen sich die Figuren des Stücks mit den dort herrschenden Gesetzen konfrontiert. Alle Machtverhältnisse sind auf der Insel ins Gegenteil verkehrt. So befiehlt nun plötzlich der Sklave Harley (Lukas Thome) seinem Herrn Phil (Neela Soerensen) was er zu tun hat. Der Soldat Woyzeck (Namu Nitsch) findet sich plötzlich in der Uniform seines Hauptmanns (Marie Bruckmeier) wieder und der Angestellte Beckmann (Malena Reinhard) übergibt seinem Chef, dem Immobilienmogul Harras (Suna Durmaz), den Zollstock. Und dann ist da noch die eitle Rosa (Philine Happel), die nun ihrer Sklavin (Eylül Sönmezler) die Nägel lackieren muss.
Für Recht und Ordnung sorgt Sophia (Manina Machts), die „Inselchefin“. Sie ist es auch, die den Sinn hinter den herrschenden Gesetzen erklärt: Die sonst so Mächtigen sollen durch ihren Machtverlust erfahren, was es bedeutet, von anderen abhängig zu sein und dadurch ihr eigenes Handeln hinterfragen.
Wer den Anweisungen von Sophia nicht Folge leistet, wird den Radikalen (Philipp Siebenmorgen, Lina Brechtel, Jona Großmann, Nalan Genc, Norina Neidlinger), einer Gruppe die nicht an die Besserung der Mächtigen glaubt,überlassen.
Doch kann dieses Experiment gelingen? Gibt es ein Recht auf Rache? Darf man Unrecht mit Gewalt begegnen und kann ein schlechter Mensch sich bessern?
Diese Fragen beantwortete der Abend auf eindrucksvolle Weise und stellte dabei den humanistischen Gedanken in den Mittelpunkt. Schlussendlich fasste Sophia in ihrem Schlussappell ans Publikum zusammen:
„Dumm ist der, der Dummes tut. Gut ist der, der Gutes tut. Gehen Sie nach Hause und geben Sie ein gutes Beispiel.“