„Wer ist schuld, wenn die die Welt untergeht?“ – so lautete eine der Fragen, die die Besucherinnen und Besucher des Theaterabends im Rahmen einer Gruppenperformance beantworten sollten, noch bevor man seine Plätze einnehmen konnte. Keine einfache Frage! Ist es der Klimawandel, Putin, die Menschheit insgesamt?
So wie die Antworten auf die existenziellen Fragen vielfältig waren, so vielfältig war der Umgang, den die Theater- und Literaturkurse der beiden Kursstufen unter der Leitung von Jasmin Ziegler und Jonas Rehm in ihren szenischen Darbietungen am 7. März 2024 boten.
Den Auftakt bildete ein gleichzeitig humorvoller und nachdenklich stimmender Film (Kursstufe 2), der sich mit der Zukunft der Schule unter dem Einfluss der Künstlichen Intelligenz auseinandersetzte.
Dann Bühne frei für die temperamentvoll, leidenschaftlich agierenden Schauspielerinnen und Schauspieler der Comedia dell‘ Arte (Kursstufe 2). Ob die verführerische Colombina oder der mit Binsenweisheiten um sich werfende Dottore, die typischen Rollencharaktere wurden mit Bravour umgesetzt und brachten das Publikum zum Lachen.
Im Anschluss wurde das ganze Schulhaus zur Bühne: Die Darstellerinnen und Darsteller der Kursstufe 1 führten unter dem Motto „Endzeitstimmung“ ihre Interpretationen von Gedichten der Jahrhundertwende in unterschiedlichen Konstellationen in Klassenzimmern auf, die das Publikum in zuvor eingeteilten Gruppen nacheinander besuchte. Mit Ton- und Lichteffekten wurde eine geheimnisvolle, häufig düstere Atmosphäre erzeugt, in der die Schülerinnen und Schüler überzeugend agierten und ihre ganz persönlichen Akzente setzten.
Den Abschluss dieses unterhaltsamen und beeindruckenden Theaterabends bildete – wieder zurück auf der zentralen Bühne in der Aula – Alex‘ Schlussmonolog aus „Clockwork Orange“, den die Schauspielerinnen und Schauspieler der Kursstufe 2 in ebenso überzeugender Art und Weise aufführten, wie zuvor schon die Comedia dell‘ Arte, auch wenn offensichtlich ein ganz andere dramatische Herangehensweise gefragt war.
Das Publikum, das durch aktivierende Elemente selbst immer wieder in die Darbietungen einbezogen wurde, drückte seine Begeisterung in langanhaltendem Beifall aus.
S. Reuter