Nachdem wir teils mit Fahrrädern und teils mit öffentlichen Verkehrsmitteln bei Gemüsebau Großhans in Reilingen angekommen waren, konnten wir den Weg ab der Ankunft im Lastwagen bis zur fertig verpackten und transportbereiten Möhre verfolgen. Der landwirtschaftliche Betrieb liegt in Aussiedlerlage, umringt von Gemüsefeldern, auf denen zur jetzigen Jahreszeit vor allem Lauchzwiebeln geerntet werden, deren Geruch schon während der Fahrt durch die Felder in unsere Nasen stieg. Der ehemalige Bauernhof mit Tierhaltung und Anbau ist heute auf Gemüse, besonders Mohrrüben, spezialisiert und arbeitet mit modernsten industriellen Anlagen.
Wenn die Mohrrüben angeliefert werden, werden sie zuerst gereinigt und grob vorsortiert. Diese Maschine poliert das Gemüse auch, so dass es einen schönen Glanz bekommt. Im Anschluss daran wird jede einzelne Mohrrübe durch eine Maschine „geschossen“, diese scannt sie, vermisst Länge, Durchmesser etc. und sortiert gründlich. Im Verpackungsbereich werden die Mohrrüben genau so verpackt, wie es der Einzelhändler vorgibt. So konnten wir beobachten, wie ungefähr gleichgroße Stücke von Hand in Kisten gelegt wurden oder verschieden große Beutel und Kisten maschinell befüllt werden. Dabei entscheidet eine Waage jeweils, welches Türchen geöffnet wird, dass das angegebene Gewicht möglichst genau getroffen wird. Die Ware verlässt die Kühlräume noch am gleichen Tag.
Kompetent wurden wir von zwei Agraringenieuren durch die Produktion geführt, die deutlich machten, wie viel Arbeitskraft und Fachwissen für einen reibungslosen Ablauf gefordert ist. Auch Nachhaltigkeit ist ein großes Thema und wird in Zukunft, besonders was den Einsatz von Dünger, Pestiziden und Wasser angeht, noch Veränderungen unterworfen sein. Insgesamt legt auch der Einzelhandel mittlerweile mehr Wert auf regionale Produkte.
Es war faszinierend zu erfahren, was einer Mohrrübe alles schon widerfahren ist, bevor sie vor uns im Laden liegt. Ganz herzlichen Dank an Gemüsebau Großhans für diese interessante Besichtigung.